Die Entstehung eines digitalen Zwillings einer römischen Badruine.

Als wir gefragt wurden ob wir auch schwer zugängliche Stellen vermessen können, wurde unser Interesse geweckt.

Die Herausforderung: Wir dürfen den zu vermessenden Bereich nicht betreten, da durch Abrieb weitere Schäden an der Struktur hervorgerufen werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht um welche Art von Bauwerk es sich handelt, so dass wir um einen Ortstermin zur Besichtigung gebeten hatten.

Vor Ort angekommen erwarteten uns die ehemaligen, ca. 2000 Jahre alten, Badruinen der Römer. Die schmalen Gänge des Hypokaustums sind nur ca. 30-40cm breit, erstecken sich dafür aber über eine Länge von bis zu 20m.

Die eigentliche Herausforderung stellte sich dann im Gespräch vor Ort heraus: Es bestand nicht nur die Notwendigkeit die Geometrie zu erfassen, es sollten vorallem Schäden in den Deckplatten des Hypokaustums dokumentiert und kartiert werden.

Somit standen wir vor der Aufgabe, eine hochauflösende Vermessung und Dokumentation durchzuführen ohne den betroffenen Bereich jemals betreten zu dürfen. Dieser Herausforderung haben wir uns angenommen.

Nun haben danke Social Media zumindest alle Vermesser schon einmal einen Roboter gesehen welcher zum Transport eines Scanners verwendet wird. „Spot“ wäre für unseren Fall als Plattform jedoch alleine wegen der enormen Größe des Systems keine Option. Ein schlankes und trotzdem robustes System musste her und so haben wir selbst angefangen zu tüffteln und unseren eigenen Roboter gebaut:

Mit unserem ersten Prototypen im Gepäck sind wir dann nach Baden-Baden um einen „Testlauf zu starten. Das erste Ergebnis war durchaus zufriedenstellend, so dass wir uns lediglich um ein paar Feinheiten kümmern mussten (Spurbreite verkleinern & von zwei zu vier Motoren umbauen)

Nachdem wir nun also die Technik soweit funktionsfähig hatten, begann die eigentliche Arbeit: Die Vermessung und Fotodokumentation, welche wir in zwei aufeinanderfolgenden Tagen erledigen konnten.

In der späteren Auswertung wurde neben der Messpunktwolke dann noch ein hochauflösendes Mesh (Scandaten + Bilddaten) erzeugt, CAD Arbeiten in Form von Aufsicht, Deckenspiegel und Schnitten erstellt sowie ein 360° Panoramaviewer als Messbilddokumentation übergeben. Somit kann das komplette Hypokaustum virtuell am PC begangen werden.


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